Es war ein wunderschöner Morgen. Michaela und Sully saßen mit ihrer kleinen Familie am Frühstückstisch. Es ist noch nicht vor all zu langer Zeit ein neues Familienmitglied dazu gekommen. Michaela hat endlich ihr Baby bekommen.
Es war ein Mädchen, so wie Sully sich es gewünscht hatte und sie nannten die kleine Kathrine „Katie“ Elisabeth Sully. Michaela hat sich während der Schwangerschaft immer wieder gefragt, warum Sully sich gerade ein kleines Mädchen wünscht.
War es wegen seiner ersten Tochter Hanna? Oder steckte da doch mehr hinter. Michaela wollte der Sache auf den Grund gehen.
„Pa, wie lange musst du heute arbeiten?“
Brian schaute seinen Pa an.
„Ich weiß es nicht. Es kommt drauf an, wie lange mich Robert E braucht. Warum fragst du?“
Brian grinste.
„Ach, nur so. Ich wollte mal wieder mit dir Angeln gehen.“
Sully lächelte.
„Das können wir gerne mal wieder machen. Ich versuche nicht lange bei Robert E zu bleiben und dann hole ich dich ab und wir gehen angeln, einverstanden?“
Brian nickte.
„Okay. Ich helfe Ma dann hier noch und warte auf dich.“
Michaela schaute zu ihren beiden Männern.
Dann verschwand Brian nach draußen um seine Arbeit zu machen.
„Brian ist schon so groß geworden. Die Zeit vergeht so schnell.“
Sully lächelte und nickte.
„Da hast du Recht aber wir haben ja jetzt ein Baby. Sie braucht noch unsere ganze Aufmerksamkeit und das auch noch für eine geraume Zeit.“
Michaela lächelte und strich Katie über die Stirn.
„Sie ist unser kleiner Sonnenschein. Ich bin so glücklich.“
Michaela schaute zu ihrem Mann der grinste.
Die ganze Zeit während Michaela Katie und Sully anschaute, war sie mit den Gedanken, damals als sie Sully gefragt hatte, was er lieber möchte. Er wollte am liebsten ein Mädchen aber war es wirklich nur wegen Hanna?
Sully holte Michaela wieder aus den Gedanken.
„Schatz, was ist mit dir? Worüber denkst du nach?“
Michaela lächelte.
„Ach, es ist nichts. Ich habe mir nur gedacht, wie ähnlich du und Katie euch doch seid.“
Sully schaute seine jüngste an und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Sie ist ja auch eine Sully.“
Michaela lachte.
„Ja, da hast du Recht. Ich werde unseren Sonnenschein jetzt auch mal wieder hinlegen und das Haus ein bisschen aufräumen.“
Sully nickte und gab Michaela die Kleine.
„Ich werde jetzt auch los fahren. Umso schneller bin ich mit Brian beim Angeln. Bis nachher, Liebling.“
Sully gab Michaela noch einen Kuss und dann verschwand er auch schon wieder.
Michaela legte Katie in ihr Bettchen und machte den Abwasch. Sie beschloss, Sully heute Abend mal darauf anzusprechen. Vielleicht erzählt er ihr es ja.
Der Tag verging und es wurde langsam Abend. Brian und Sully kamen mit einer menge Fischen nach hause. Sully und Brian nahmen sie aus und Michaela brät sie.
Nachdem Abendessen spielten Sully und Brian noch Dame bis Brian dann auch nach oben verschwand.
„Gute Nacht, Ma. Gute Nacht, Pa.“
„Gute Nacht Brian. Schlaf schön.“
Nun saßen Michaela und Sully alleine im Wohnzimmer in ihren Sesseln.
„Hast du Lust mit mir noch etwas Schach zuspielen?“
Sully schaute seine Frau an.
„Eigendlich gerne aber in letzter Zeit kommt mir immer wieder ein Gedanke in den Sinn.“
Sully schaute seine Frau an.
„Was für ein Gedanke?“
Michaela überlegte kurz wie sie es ihm sagen sollte.
„Ich erinnere mich immer wieder an damals als wir noch nicht verheiratet waren und ich dich gefragt habe, was du dir mehr wünscht. Einen Jungen oder ein Mädchen. Und du hast ein Mädchen gesagt. Warum gerade ein Mädchen?“
Sully schaute seine Frau an. Er hätte mit allem gerechnet aber nicht mit diesem.
Sully wusste nicht wie er es ihr erklären sollte.
„Sully, Hast du dir nur ein Mädchen gewünscht wegen Hanna?“
Sully schüttelte mit den Kopf.
„Nicht nur wegen ihr. Auch wegen einer anderen Person.“
Michaela schaute ihn an.
„Welcher Person?“
Sully holte einmal tief Luft und schaute ins Feuer.
„Wegen meiner kleinen Schwester Elisabeth.“
Michaela erschrak.
„Du hattest eine kleine Schwester? Wolltest du deswegen, dass Katie mit Zweiten Namen Elisabeth heißt?“
Sully nickte.
„Ja, deswegen. Ich habe mit niemanden über meine kleine Schwester geredet. Ich habe jeden immer nur von meinem großen Bruder erzählt.“
Michaela nickte.
„Ja, Ich weiß. Magst du mir etwas von ihr erzählen?“
Sully schaute Michaela an. Dann nickte er.
„Elisabeth war 7 Jahre jünger als ich. Sie war noch ein Baby als meine Eltern starben.“
Sully holte einmal tief Luft.
„Wie du weißt, sind meine Eltern nach dem Tot von meinem Bruder in die Stadt gezogen. Wir haben in New York City gelebt. Mein Vater hat überall gearbeitet und meine Mutter auch. Beide kamen aber mit dem Tot von meinem Bruder klar. Mein Vater starb an einen Herzinfarkt und meine Mutter wurde tot im Hudson River aufgefunden. Von da an, lebten Elisabeth und Ich in einem Waisenhaus. Ich musste mich um sie kümmern aber ich musste auch arbeiten gehen, damit das Waisenhaus etwas zu essen hatte.“
Sully stand auf und ging zum Fenster. Es schmerzte ihn sehr über seine Schwester zu reden. Michaela ging zu ihm und nahm ihn von hinten in den Arm.
„Du musst mir nichts erzählen wenn du nicht willst.“
Sully drehte sich um zu ihr und sah ihr in die Augen.
„Ich möchte aber das du es weißt. Du bist meine Frau und das ist etwas, was ich mit keiner anderen Person teilen möchte.“
Michaela nickte und dann setzten sie sich wieder an den Kamin.
„Ich habe eines Tages an den Docks gearbeitet und Elisabeth war mit den anderen Kindern im Waisenhaus. Als ich am Abend wieder kam, fand ich sie nicht in ihrem Bett. Ich fragte die Frau, wo sie sei aber sie schüttelte nur mit dem Kopf. Meine kleine Schwester Elisabeth ist gestorben. Sie war die einzigste die ich noch hatte.“
Sully liefen ein paar Tränen die Wangen hinunter. Michaela nahm ihren Mann in den Arm.
„Oh sully, es tut mir so leid. Es tut mir so leid, das du wegen mir wieder so leiden musst.“
Sully drückte Michaela ganz fest an sich.
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es ist besser. Ich habe es keinen erzählt außer dir.“
Michaela strich Sully über die Wange.
„Ich wünschte, ich hätte sie kennen gelernt.“
Sully lächelte.
„Du hättest sie bestimmt gemocht und sie dich auch.“
Michaela lächelte.
„Was ist mit ihrer Leiche passiert?“
Sully zuckte mit den Schultern.
„Ich habe sie nicht mehr gesehen. Sie haben sie wohl auf irgendeinen Friedhof eingegraben. Sie haben mir auch nicht gezeigt, wo.“
Michaela schaute ihren Mann an.
„Sie haben dir nicht gezeigt, wo sie deine Schwester begraben hatten? Das ist aber ungewöhnlich gerade weil sie die einzigste war, die du noch hattest.“
Sully zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß auch nicht warum aber ich wüsste wie sie jetzt aussehen würde. Sie wäre genauso Hübsch wie meine Ma. Sie hatte sehr viel von ihr.“
Michaela lächelte.
„Ich habe deine Ma ja schon auf einer Fotographie gesehen, die du mir gezeigt hast. Sie war wirklich wunderschön.“
Sully lächelte und schaute dann zu der schlafenden Katie.
„Michaela, wegen meiner kleinen Schwester wollte ich ein Mädchen und ich habe mir geschworen, wenn ich einmal ein Mädchen bekomme, dann wird sie nach meiner Schwester benannt. Und deshalb wollte ich das Katie mit Zweiten Namen Elisabeth heißt.“
Michaela lächelte.
„Der Name ist auch wunderschön. Komm, lass uns jetzt nach oben gehen und schlafen.“
Sully nickte und er nahm Katie aus ihrer Wiege und trug sie nach oben in ihr Bettchen.
Der nächste tag brach an und Michaela musste unbedingt in die Klinik. Heute hatte sie eine Menge Patienten. Brian hatte zum Glück Ferien so dass er sich ein wenig um Katie kümmern konnte.
Sully war wieder zu Robert E gegangen, Brian und Katie waren bei Grace im Café und Michaela war in der Klinik zugange, als es plötzlich klopfte. Michaela schaute auf die Uhr und wunderte sich, warum um diese Uhrzeit schon jemand kommt. Ihre Termine fingen erst später an.
Michaela ging zur Tür und machte sie auf.
„Guten Tag, Kann ich ihnen helfen?“
Michaela schaute in das Gesicht einer Jungen Frau. Sie hatte das Gefühl, dass sie diese Frau kannte.
„Oh, Entschuldigen sie. Ich suche einen Mann namens Byron Sully. Er soll hier in der Stadt leben.“
Michaela lächelte.
„Ja, Sully lebt hier in der Stadt. Er ist kurz bei Robert E und hilft ihm. Kommen sie doch bitte rein.“
Michaela ging mit der jungen Frau in die Klinik.
„Setzen sie sich doch.“
Die Frau setzte sich und lächelte.
„Entschuldigung, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Dr. Michaela Quinn.“
Die Junge Frau lächelte.
„Freut sie mich kennen zulernen. Mein Name ist…“
Die Frau konnte nicht weiter sprechen weil die Tür zur Klinik aufging und Sully herein kam. Er schaute erst Michaela an und dann die junge Frau. Sully wurde aufeinmal ganz Blass.
Er konnte nichts sagen.
Michaela schaute zwischen den beiden immer hin und her.
„Ähm… Das ist Byron Sully. Den haben sie doch gesucht, oder nicht?“
Die Junge Frau schaute zu Michaela und nickte.
Sully liefen tränen über die Wangen.
„Hallo Mr. Sully, mein Name ist Elisabeth Cornwill. Ich suche meinen Bruder. Man hat mir gesagt, dass er Byron sully heißt.“
Sully nickte.
„Elisabeth? Man hat mir gesagt, du seiest Tot.“
Elisabeth lächelte.
„Nein, Ich bin nicht tot. Ich wurde Adoptiert und man hat mir gesagt, dass ich keine Geschwister habe. Erst als ich herausgefunden hatte, dass ich Adoptiert bin, haben mir meine Stiefeltern erzählt, dass ich noch einen Bruder habe. Und da habe ich dich gesucht und jetzt endlich gefunden.“
Sully nahm seine kleine Schwester in den Arm und weinte. Michaela stand da neben und ihr liefen auch Tränen die Wangen hinunter. Dann schaute Sully zu seiner Frau.
„Oh Entschuldigung. Elisabeth, das ist meine Frau. Michaela Quinn.“
Elisabeth nahm nun auch Michaela in den Arm.
Dann kamen Brian und Katie in die Klinik. Brian wunderte sich warum seine Ma weint.
„Ma, ist alles in ordnung? Warum weinst du?“
Michaela lächelte.
„Elisabeth, das sind unsere Kinder Brian und Katie.“
Elisabeth schaute zu den Kindern.
„Das sind eure Kinder? Ich bin Tante?“
Sully nickte.
„Sogar 4 – Fache.“
Elisabeth schaute Michaela und Sully an.
„Ihr habt 4 Kinder?“
Die beiden nickten und erzählten Elisabeth die ganze Geschichte.
Sully und Elisabeth hatten sich sehr viel zu erzählen. Sully hätte nicht gedacht, dass seine kleine Schwester noch lebte.
Elisabeth zog nach Colorado Springs und blieb so in der Nähe von ihrem großen Bruder und seiner Familie.
ENDE